Die heutige Pracht der Bibliothek: Vielfalt und Dynamik im Blick

Wir müssen wirklich sagen, die Bibliothek ist noch viel schöner geworden, als wir es uns vorgestellt hatten. Ehrlich gesagt war es keine einfache Aufgabe für uns strukturierten und organisierten Schweizer:innen, in Nepal voranzukommen. Manchmal hörten wir den Rat «Relax, relax, it will work out. Here things work differently.» Doch sie hatten recht, und die Mühe hat sich definitiv gelohnt.

Die Bibliothek heute

Im Inneren der Bibliothek befinden sich sage und schreibe über 1’400 Bücher. Etwa 1’000 davon sind auf Englisch und 400 auf Nepalesisch. Besonders die nepalesischen Bücher sind beliebt, daher wird dieser Bestand ständig erweitert und Buchwünsche werden berücksichtigt. Unser Teammitglied Jasmina hat die anspruchsvolle Aufgabe übernommen, alle 1’400 Bücher zu kategorisieren, was sich manchmal als gar nicht so einfach erwies. Bis spät in die Abendstunden haben wir die Bücher dann einzeln gestempelt, mit der entsprechenden Kategorie-Klebeetikette versehen und eingeordnet.

Wir haben beobachtet, dass bestehende nepalesische Bibliotheken oft nicht besucht werden, da niemand wirklich weiss, welche Bücher vorhanden sind und wo sie zu finden sind. Das wollten wir anders machen! Die Kategorien sind sehr vielfältig und reichen von Landwirtschaft, Ratgebern, Kinder- und Jugendbüchern, Romanen, Biografien, Gesundheit, Religion, allgemeinem Wissen bis hin zu Wissenschaften wie Chemie, Mathematik, Englisch, Physik und Natur sowie Gemeinschaftsentwicklung.

Zusätzlich ist die Bibliothek mit einem Farbdrucker, WLAN, zwei Toiletten und 10 Laptops ausgestattet. Um sicherzustellen, dass die Bibliothek reibungslos läuft und regelmässig spannende Veranstaltungen stattfinden, der Buchbestand erweitert wird und alles gut gepflegt wird, haben wir drei Bibliothekar:innen eingestellt. Diese werden in einem separaten Blogpost genauer vorgestellt.

Erstaunliche Verwandlungen: Vorher-Nachher-Bilder, die inspirieren

Fröhliches Treiben im Kinderbereich

Nicht nur wir, sondern auch die Kinder des Dorfes erfreuen sich besonders am Kinderbereich. Viele von ihnen haben sogar fleissig beim Malen geholfen. Gemeinsam mit verschiedenen künstlerisch begabten Freiwilligen haben wir die Wände mit vielen süssen Figuren bemalt; von Marienkäfern über Schmetterlinge, Ameisen, Schnecken, Spinnen bis hin zu Schlangen reichen die kleinen Tierchen an den Wänden. Das Bemalen der Wände war ein mehrtägiger Prozess, der von guter Musik, wenn auch nicht immer von gutem Gesang begleitet wurde. Gleichzeitig haben wir kleine Wand-Bücherregale gesägt, geschliffen und ebenfalls bemalt.

Die Spielzeuge, von Puzzles über Uno bis hin zu Plüschtieren, wurden grösstenteils hier in der Schweiz gespendet und zusammen mit den Büchern nach Nepal transportiert.

Sobald um 16 Uhr die Schule aus ist, strömen die Kinder in die Bibliothek und sichern sich mit viel Aufregung einen Platz im Kinderbereich. Es ist ein wundervoller Anblick; einige lösen eifrig ein Puzzle, andere schreiben ihren Namen auf eine Tafel, während in einer anderen Ecke die Kinderbücher angeschaut werden und es fröhliches Geplauder gibt. Nach ein paar Tagen mussten wir jedoch die Kindergruppen aufteilen, um den Überblick zu behalten, da es ziemlich laut und chaotisch wurde.

Es freut uns riesig, dass die Bibliothek auch nach diesen drei Monaten immer noch die erste Anlaufstelle der Kinder nach der Schule ist, wo manchmal auch eifrig Hausaufgaben erledigt werden, bevor es zum Spielen oder Lesen geht.

Vorher-Nachher: Enthüllung der Kinderbereichs-Neugestaltung

Was wir nicht umsetzen konnten

Ursprünglich war auch ein Computerbereich geplant, der mit den zehn Laptops ausgestattet werden sollte. Da der dafür vorgesehene Bereich während unseres Aufenthalts von einer anderen Organisation für Computerkurse genutzt wurde, konnten wir diesen Plan noch nicht umsetzen. Die Kurse sind mittlerweile beendet, und der Bereich hinter den Bücherregalen wird derzeit als Workshopfläche genutzt. In der Zwischenzeit können die Laptops jedoch genutzt werden, bis wir den Computerraum offiziell eröffnen.

Da die Personen im Alter von 40-50 Jahren im Dorf Khoramukh und Umgebung weder lesen noch schreiben können, wollten wir einen kleinen Audiobereich für ihre Integration schaffen. Da jedoch bei Umfragen unter den entsprechenden Bewohner:innen kein grosses Interesse daran bestand, haben wir es so belassen.

Die nächsten Schritte

Um die Besucherzahlen, die Ausleihe von Büchern und die Lesegewohnheiten weiter zu fördern, arbeitet das Bibliothekskomitee gemeinsam mit den Schulen an der Gründung von Lese-Clubs. Ziel ist es, dass die Schulen die Bibliothek während der Schulzeit mindestens einmal pro Woche besuchen und zum Lesen motiviert werden.

Monatlich finden in der Bibliothek weiterhin spannende, kostenlose Workshops für die Bewohner:innen statt. Bald mehr dazu!

 

Interessiert dich unser Projekt? Spende jetzt!

Weitere Blogbeiträge:

Jahresbericht 2023

Wow – im Jahr 2023 haben wir endlich den grössten Meilenstein erreicht, nach über 2…

Read More